Entlang der wilden Westküste

Die Westküste Neuseelands macht fast 10% der Fläche des Landes aus, aber nur 1% der neuseeländischen Bevölkerung lebt in der Region. Dieses „end of the world“ Gefühl konnten wir auch direkt spüren als wir an Weihnachten das Städtchen Westport, unsere erste Station an der Westküste, erreichten. 

Von Westport über die Pancake Rocks nach Greymouth

Wir wollten eigentlich nur tanken und eine Kleinigkeit essen, aber alles – Restaurants, Geschäfte und Tankstellen – hatte zu. Also zog es uns weiter zum wunderschönen Cape Foulwind. Von dort aus ging’s dann zu „Jack’s Gasthof“, einem Campingplatz mit angeschlossener Pizzeria, von den Berlinern Jack und Petra betrieben, die vor vielen Jahren nach Neuseeland auswanderten.
Am nächsten Tag erreichten wir eines der berühmtesten Wahrzeichen der Westküste: die sogenannten Pancake Rocks in Punakaiki. Diese Kalksteinformationen heißen berechtigterweise so, da sie so wie Pfannkuchenstapel aus dem Meer ragen. Entstanden sind sie dadurch, dass sich abwechselnd härtere Sedimente aus Meerestieren und weichere aus Lehm und Schlamm abgesetzt haben und diese durch die Kraft des Wassers unterschiedlich stark abgetragen worden sind.
Von Punakaiki aus ging es weiter nach Greymouth, dem Zuhause von Monteigh‘s Beer und größte Stadt der Westküste.

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Auf den Spuren der Goldgräber

Der nächste Ort auf der Route war Hokitika, eine hübsche alte Goldgräberstadt, die Ende des 19. Jahrhunderts zu den größten Städten Neuseelands gehörte und jetzt nur noch um die 3000 Einwohner hat. Die Gegend war aber nicht nur bei den Pakeha wegen des Goldes beliebt sondern auch bei den Maori, da dort die für sie sehr wertvolle Jade-Art Pounamu vorkommt. Aus Pounamu wurden Waffen und Werkzeuge, aber auch Schmuck gefertigt und heute gibt es viele Galerien in der Stadt, die Schmuck aus Jade anbieten.
Die Nacht verbrachten wir auf einem sehr schönen Campingplatz am Mahinapua See südlich der Stadt. Am nächsten Tag besuchten wir den beeindruckenden Hokitika Gorge, einem Canyon mit eisblauen Wasser, auch als „Blue Gorge“ bekannt.
Dann ging’s weiter nach Ross, einem verschlafenen Örtchen, das während des Goldrausches an der Westküste sehr bedeutend war. Dort gibt es ein kleines Museum und einen Wanderweg, der teilweise an einem Fluss entlang geht in dem man Gold waschen kann. Wir erstanden dann direkt eine Goldpfanne und Martin versuchte sein Glück im Fluss.
Ein Campingplatz an der Okarito Lagune war unser nächstes Nachtlager.

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Gletscher und Strand

Von Okarito fuhren wir am nächsten Tag weiter zum Franz Josef Gletscher.
Sowohl der Franz Josef als auch der nahegelegene Fox Gletscher sind etwas Besonderes, da sie so nahe am Meer und so kurz über dem Meeresspiegel gelegen sind. Am Franz Josef Gletscher machten wir zwei kleine Wanderungen, eine kurze zu einem Aussichtspunkt und eine weitere, längere, durch das Flussbett zum Fuße des Gletschers. Leider ist der Gletscher in den letzten Jahren sehr stark zurückgegangen, was ihn etwas weniger beeindruckend aussehen lässt als wir erwartet hatten.
Das nächste Highlight unserer Tour war der Gillespies Beach, an der Küste in der Nähe des Fox Gletschers gelegen, wo wir auch die Nacht verbrachten. Der Strand war wunderschön, mit großen Kieselsteinen und wildem Meer. Das wirklich Besondere war aber, dass wir von dort aus auch einen wunderschönen Blick auf den Mount Cook hatten. Wir konnten uns kaum entscheiden welcher Blick besser war, der auf die Southern Alps oder der auf den Sonnenuntergang über dem Meer!
Am nächsten Tag sahen wir uns kurz den Fox Gletscher von Weitem an und fuhren dann weiter Richtung Süden.

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Das südliche Ende der Westküste: Jackson Bay

Die letzte Etappe unserer Tour entlang der Westküste führte uns an das südliche Ende der Straße bis zur Jackson Bay. Der kleine Ort ist so etwas wie das Ende der Zivilisation, danach gibt es nur noch Nationalparks und Wanderwege. Die bekannteste (und einzige) Touristenattraktion in Jackson Bay ist ein Fish&Chips Restaurant in einem Wohnwagen mit Blick auf die Bucht. Dort genossen wir unser Mittagessen und fuhren dann zurück über Haast in Richtung Haast Pass um die südlichen Alpen zu überqueren…

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